Die elektrisch-rollende Werkstatt – mit dem ID. Buzz Cargo auf Montage
Die Zürcher Firma AM Montagen bedient ihre Baustellen bisher mit 29 «herkömmlichen» VW Bussen. Als Nummer 30 stösst neu das erste vollelektrische Modell dazu: Monteur Thomas Weberling geht mit dem ID. Buzz Cargo von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf Kundenbesuch.
Text & Fotos Dominique Zahnd
Nebel wabert über die feuchten Wiesen von Embrach im Zürcher Unterland. Es ist weit vor 6 Uhr, das Dorf schläft noch. Bis auf den Hauptsitz von AM Montagen: Dort herrscht Hochbetrieb auf dem Parkplatz. Im Minutentakt treffen VW Transporter ein. Die Monteure begrüssen sich per Handschlag und nehmen im Büro ihre Aufträge entgegen. Das kann ein Hotelausbau im Bündnerland sein, Umbauten in einer Villa am Zürichsee oder der Rolex-Stand an der Uhrenmesse in Genf. «Dort errichten wir jedes Jahr ein dreistöckiges, klimatisiertes Haus inklusive Lift», sagt Projektleiter Roger Mugglin. Auf die Qualitätsarbeit der Schreiner-Montagespezialisten wird aber auch über die Landesgrenzen hinaus vertraut: Ein fünfköpfiges Team befindet sich derzeit in Saudi-Arabien und setzt Holz-Bungalows zusammen, die in der Schweiz hergestellt wurden.
Jeder Bus ist gleich ausgestattet
Die 70 ausgebildeten Schreiner von AM Montagen sind meistens in Teams unterwegs. Thomas Weberling dreht heute seine Runde allein. Er wird in der neusten Anschaffung der Firma sitzen, dem vollelektrischen ID. Buzz Cargo von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Der E-Bulli verfügt über dieselbe Innenausstattung wie die 29 übrigen Autos der Flotte: von den Mitarbeitern selbst entwickelte Gestelle, in denen Material und Werkzeuge untergebracht sind. Um Gewicht einzusparen, wird die Inneneinrichtung neu – statt mit Holz – jedoch aus Aluminium hergestellt. Für den anstehenden Auftrag lädt Thomas Weberling noch Zusatz-Equipment in Form einer Tischfräse und einer Leiter ein.
Nach einem letzten Kontrollblick in den Laderaum geht es los. Der Monteur programmiert die Zieladresse – ein Einfamilienhaus im Zürcher Limmattal – ins Navi, und schon reiht sich das Elektromobil lautlos in den Morgenverkehr ein. Die hohe Sitzposition empfindet Thomas Weberling als angenehm, ebenso die kurze Front, die einen sehr guten Überblick bietet. Das Rangieren fällt mit dem ID. Buzz Cargo besonders leicht, weil der E-Bus einen Wendekreis von nur 11,1 m hat – dank dem auf der Hinterachse sitzenden Elektromotor. «Auch die Beschleunigung und das Fahrgefühl sind top», sagt der Monteur. Gleich nach seiner Ankunft inspiziert er mit dem Kunden zusammen das Haus. Als Nächstes trägt er die sperrige Tischfräse ins Innere. Er braucht sie, um die Verkleidung eines Schranks zuzuschneiden. Danach montiert er mit geübten Handgriffen eine Tür und einen Einbauschrank. Zum Schluss befestigt er im Büro eine Akustikwand aus Holzplatten.
Auf elektrisch umstellen
Bei seinen bisherigen Einsätzen hat sich der ID. Buzz Cargo vollauf bewährt. Und da AM Montagen zukunftsorientiert plant und handelt, ist es für den Fahrzeugverantwortlichen Roger Mugglin vorstellbar, alle Transporter mit Verbrennungsmotoren nach und nach gegen den elektrischen Nachfolger auszutauschen. Ein kleines Hindernis gibt es aber noch: Aktuell nehmen die meisten Chefmonteure ihren Bus nach Feierabend jeweils mit nach Hause. Um die Fahrzeuge über Nacht aufladen zu können, müssen bei ihnen Ladestationen installiert werden. Thomas Weberling hat bereits jetzt das Privileg, mit dem modernsten Fahrzeug der Reihe unterwegs zu sein. Und stellt fest, dass der ID. Buzz Cargo schon ähnlichen Kultstatus geniesst wie der Ur-Bulli. Denn wo immer der elektrische Bus hält, sorgt er für Aufsehen. Ausserdem ist man bei der Zürcher Montagefirma stolz darauf, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein: Bisher gibt es schweizweit kein anderes Unternehmen in der Branche, dass die Baustellen mit dem fortschrittlichen ID. Buzz Cargo bedient.
