Autogeschichten

Peace, Love und Krawalle in der Schweiz

Autogeschichten

Peace, Love und Krawalle in der Schweiz

12. Juli 2020

Ende der 1960er-Jahre prallen weltweit die Generationen aufeinander – auch in der Schweiz. Die neue Freiheit transportieren die «Hippie-Büssli» und der Verkaufsschlager VW Käfer.

Als das Schweizer Fernsehen 2018 fünfzig Jahre zurückschaut auf das Jahr 1968, liegt das Konzept auf der Hand: «10 vor 10»-Moderatorin Andrea Vetsch fährt im VW-Bus durch die Schweiz, besucht geschichtsträchtige Orte und führt auf den Fahrten längere Gespräche mit Alt-68ern.

Nicht etwa der Pflasterstein, sondern der Hippie-Bus steht für den kolossalen Umbruch eines Jahres, nein: eines Jahrzehnts. Die 1960er-Jahre im Allgemeinen und das Jahr 1968 im Speziellen befreien die Welt und die Schweiz vom bürgerlichen Mief der Nachkriegszeit.

Kein Fahrzeug transportiert so viel Love, Peace und Happiness wie das unverwüstliche VW-Büssli. - SRF

Der Lieferwagen der Kleinunternehmer

Die AMAG liefert das Rollmaterial dazu. Für den grössten Schweizer Autoimporteur ist der VW-Bus in den 1960ern ein Bestseller, das einzige Nutzfahrzeug im stetig wachsenden Portfolio – aber mit vielen Aufbauvarianten.

Kleinunternehmer und Lieferdienste transportieren damit ihre Güter, Pöstler liefern Pakete aus, Kleinfamilien parkieren ihn im Urlaub auf dem Campingplatz. Es gibt ihn als Luxusbus, Wohnmobil, Pickup und Wagen mit Aufbau. Sogar Rennboliden lassen sich damit befördern.

Das erste Modell – der T1 – läuft im März 1950 in Wolfsburg vom Band. Der Absatz ist reissend, so dass Volkswagen die Produktion bereits 1956 in ein neues Werk nach Hannover verlegt. Tüftler bauen ihn um und aus.

Um die Vielfalt des Autos zu zeigen, organisieren die Verantwortlichen der AMAG 1958 eine Karawane durch die Schweiz, mit dabei jede einzelne Ausführung des Transporters.

Volkswagen-Generaldirektor Heinrich Nordhoff stellt 1949 in Wolfsburg das Konzept des VW-Bus vor. - Archiv AMAG