Der VW ID. Buzz steht frontal in einer baumbestandenen Allee, umgeben von Weinbergen.
Reisen und Lifestyle

Mit dem ID. Buzz nach Biarritz –Wellenreiten und Gischt im Gesicht

Die Autojournalistin Isabelle Riederer testet auf der 1250 Kilometer langen Fahrt von Zürich nach Biarritz die Langstreckentauglichkeit des ID. Buzz GTX.

 

Text Isabelle Riederer
Fotos Dominique Zahnd

Der Tau auf den Feldern rund um Otelfingen (ZH) glitzert noch im Licht der erwachenden Morgensonne, als ich leise, fast schwebend, im ID. Buzz GTX losrolle. Das Ziel: das Surferparadies Biarritz an der französischen Atlantikküste. Mit auf die Fahrt nehme ich den Fotografen und eine Frage, die es während der nächsten zwei Tage zu beantworten gilt: Wie bewährt sich der Elektrobus von VW Nutzfahrzeuge auf dem rund 1250 Kilometer langen Roadtrip, der uns einmal quer durch das Nachbarland führt?

Der VW ID. Buzz fährt auf einer Landstrasse, mit Gräsern und Pflanzen im Vordergrund.
Eine Frau lädt einen roten VW ID. Buzz an einer öffentlichen Ladestation und lächelt in die Kamera.

Die erste Teilstrecke legen wir auf der Autobahn zurück. Mit seinen 250 kW (340 PS) und Allradantrieb zieht der ID. Buzz GTX souverän durch die Jura-Landschaft, während das adaptive Fahrwerk jede Bodenwelle in pure Gleitfahrt verwandelt. Die erhöhte Sitzposition verschafft mir einen 360-Grad-Panoramablick, die Drei-Zonen-Klimatisierung sorgt trotz Aussentemperaturen von über 30 Grad für eine angenehme Reiseatmosphäre.

Nach einem ersten Ladestopp verlassen wir die Autobahn. Der ID. Buzz rauscht vorbei an verwitterten Fassaden in Pastelltönen, friedlich vor sich hinplätschernden Brunnen und Männern, die unter Platanen Pétanque spielen. Den Hunger stillen wir in Varennes-sur-Allier. Während der warme Ziegenkäse im Mund schmilzt, tuckert eine Vespa vorbei und ein Hund bellt in der Ferne: charmantes Landleben in Reinkultur.

Verzaubernde Kurstadt

Übernachtet wird in Vichy. Die Kurstadt verzaubert uns mit ihrer Belle-Époque-Architektur, die Alleen sind breit, die Häuser elegant. Wir flanieren durch den Parc Napoléon III. Die ehemalige Sommerresidenz des Kaisers – heute ein Kongresszentrum – liegt gleich daneben. Im Pavillon de la Source des Célestins blubbert das berühmte Mineralwasser aus den Hähnen. Wir füllen unsere Trinkflaschen.

Am Himmel türmen sich inzwischen die Wolken. Zeit für Entspannung. Ich tauche ein ins Hotel-Spa. Stille, Dampf, absolute Entschleunigung. Die Mini-Auszeit fühlt sich an wie Ferien, herrlich!

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Bordeaux. Der Verkehr wird dichter, aber der Travel Assist hält uns souverän in der Spur, erkennt Verkehrszeichen und nimmt mir das Fahren fast komplett ab. Mit dem ID. Buzz GTX ist man nicht nur emissionsfrei unterwegs, sondern auch mental auf einem anderen Level – gelassen, intuitiv, entschleunigt.

Laden unter dem Solarkraftwerk

Bei der Aire de Pays de Brive, direkt an der A89, legen wir einen der insgesamt fünf Ladestopps ein. Es hätten vier gereicht, unser Verlangen nach Kaffee oder einer Toilette erweist sich aber als grösser als der Durst des Elektroautos. Positiv hervorzuheben ist die Infrastruktur in Frankreich: Mindestens alle 50 Kilometer wartet entlang der Route ein grosser Ladepark.

Ein roter VW ID. Buzz steht seitlich an einer IONITY-Schnellladestation angeschlossen.
Eine Frau sitzt lachend im Gras, umgeben von mehreren kleinen Hunden, die in die Kamera schauen.

Die Raststätte ist topmodern, gepflegt und erinnert ein wenig an einen Vergnügungspark. Kinder toben sich auf dem Spielplatz aus, die Eltern schauen amüsiert zu. Während der ID. Buzz GTX mit bis zu 200 Kilowatt seine 86 kWh fassende Batterie lädt, strecke ich im Schatten des mächtigen Solarpaneldachs die Beine aus. Dabei entdecke ich eine French-Bulldog-Familie, die mich freundlich anhechelt – und schon ist mein Herz verschenkt. Zeit zum Spielen mit den Hunden bleibt aber nicht viel, bereits nach einer halben Stunde haben wir wieder Strom für 400 Kilometer.

Stürmisches Biarritz

Das Endziel unserer Reise empfängt uns dramatisch. Fette Regentropfen klatschen auf die Frontscheibe und das grosse Panoramadach. Der Wind zerzaust mir die Haare, als ich beim Rocher du Basta aussteige.

Ein Blick zum Strand macht deutlich: In Biarritz trägt man Neopren statt Anzug. Plötzlich reissen die Wolken auf und goldene Sonnenflecken huschen über mutige Wellenreiter, die sich nicht abwerfen lassen wollen. Ich miete kurzerhand ebenfalls ein Surfbrett und stelle fest: Im ID. Buzz mit langem Radstand hat es spielend Platz.

Der anschliessende Bummel entlang der Promenade und durch die Altstadt zeigt den ganzen Charme von Biarritz: Grandhotel-Glanz trifft hier auf Hipster-Vibes. Im Surferparadies wird einem Durchatmen leicht gemacht.

Eine Frau trägt ein rotes Surfboard neben einem VW ID. Buzz, direkt am Meer.

Duft von Freiheit

Ein paar Kurven hinter dem Leuchtturm wird’s lauter. Motoren knattern, Salzgeruch vermischt sich mit Benzingeruch: Willkommen beim «Wheels and Waves»-Festival in Biarritz. Tätowierte Jungs schrauben an Harleys, Surferinnen mit sonnengegerbter Haut fachsimpeln mit Skatern. Und aus den Boxen donnert fetter Rock. Bei den Custom-Bikes ist das Gedränge besonders gross, doch mein Lieblingsselfie-Motiv ist ein knallgelber Vintage-Offroad-Käfer.

Am nahen Strand sieht man nur fröhliche Gesichter, getaucht in leuchtendes Orange. Das Meer verschluckt die Abendsonne in Zeitlupe. Ich sauge jede Sekunde davon ein und ziehe das Fazit unseres Roadtrips: zwei Tage Fahrt, 1250 Kilometer Wegstrecke und komplett entspanntes Reisen. Was ich mit nach Hause nehme, ist der Duft von Freiheit – und die Gewissheit, dass der Weg in die Ferien an die französische Atlantikküste auch per Strom problemlos funktioniert.