Reisen und Lifestyle

Wenn Berge kopfstehen

28. Oktober 2018

Spiegelbilder sind die Leidenschaft von Fotograf Simon Walther (53). Zu seinen Sujets, die hoch oben in der Schweizer Alpen liegen, gelangt der St. Galler in einem T6 California Ocean – der ihm gleichzeitig als mobiles Hotelzimmer dient.

Mit der Fotoausrüstung auf den Berg

Noch funkeln die Sterne am Himmel, als Simon Walther die Schiebetüre seines T6 California Ocean zuzieht und den Rucksack mit der Fotoausrüstung schultert. Nur das Licht seiner Stirnlampe bohrt sich wie ein gelber Finger durch die Nacht. Das knapp zwanzig Kilogramm schwere Material am Rücken und der steile Aufstieg lassen ihn immer schwerer atmen.

Beim Tageserwachen kommt der Moment, in dem ein einziger, prüfender Blick offenbart, ob sich die ganze Mühe gelohnt hat. Im besten Fall breitet sich vor dem Fotografen ein See aus, auf dessen glatter Oberfläche sich majestätische Gipfel spiegeln, die sanft von den ersten Strahlen der Morgensonne umarmt werden. «Doch manchmal macht mir der Wind einen Strich durch die Rechnung und erzeugt Wellen. Dann war alles umsonst.»

Nicht nur Seen als Spiegel

Unübliche Blickwinkel faszinieren Simon Walther, darum lässt er in seinen Bildern die alpine Welt kopfstehen – es entstehen symmetrische Verdopplungen ganz in der Tradition des Schweizer Malers Ferdinand Hodler. Als Spiegelfläche für seine Fotografien dienen ihm aber nicht nur schwer zugängliche Bergseen. «Ich habe auch schon Pfützen, Schwarzeis, Fensterscheiben, Sonnenbrillen oder die Pfannendeckel in einer Alphütte benutzt», sagt der gelernte Grafiker. Seine schönsten Panoramen packte er in den 200-seitigen Bildband «bergüber» – nach fünfjähriger Sujetsuche in den Schweizer Alpen.

«Manchmal macht mir der Wind einen Strich durch die Rechnung und erzeugt Wellen. Dann war alles umsonst.»

Simon Walther

Hotel auf vier Rädern

Bei Kamera und Objektiv kommt für ihn nur höchste Qualität infrage. «Das gilt auch für mein Auto», sagt der VW Fan, der den Weg zu seinen Sujets stets in einem California Ocean zurücklegt. Der Camper dient ihm dabei auch als fahrbares Hotelzimmer und Büro – dank eines bequemen Betts unter dem Aufstelldach, einer Küchenzeile samt Gasherd, Spülbecken und Kühlbox sowie eines Klapptischs in der Schiebetüre.

Für seine vierköpfige Familie ist der California das perfekte Auto. Denn trotz imposanter Masse passt das Reisemobil von VW Nutzfahrzeuge in viele Parklücken und jedes Parkhaus. Ausserdem lässt es sich scheinbar endlos mit Gepäckstücken füllen. Und je wilder das Gelände, desto forscher geht der California Ocean mit dem 150 PS starken 2,0-Liter-TDI und 7-Gang-Automatgetriebe DSG dank 4MOTION zur Sache. «Ob’s regnet, schneit oder stürmt – auf unseren Allradler ist immer Verlass», sagt Simon Walther.

Eine Geschichte hinter jedem Bild

Der St. Galler ist hauptberuflich Chef einer Werbeagentur. Das eine Büro befindet sich im Toggenburg, das andere im Engadin, genauer in Maloja, wo ihn vor der Haustüre weisse Bergriesen und blauschimmernde Gletscher begrüssen. Und so erstaunt es nicht, dass in seinen fotografischen Arbeiten das Bündner Hochtal und die Appenzeller Alpen im Zentrum stehen.

Für ihn persönlich erzählt jedes einzelne Foto eine Geschichte. Denn manches seiner Sujets musste sich Simon Walther hart erkämpfen. Wie das Bild vom Gräppelensee im Toggenburg. Seine Wunschvorstellung sah so aus: Die Abendsonne strahlt den Wildhauser Schafberg an, während das Ufer rundherum mit Schnee bedeckt ist. Sieben Mal ist der Fotograf erfolglos zum See gewandert: Einmal versperrte eine Wolkenwand die Sicht, ein anderes Mal waberte Nebel übers Wasser. Beim achten Versuch hat’s dann geklappt – und es ist eine weitere Aufnahme entstanden, die ähnlich viel Ruhe und Kraft ausstrahlt wie die abgebildete Landschaft.

www.bergueber.chExternen Link öffnen

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