Ein VW ID. Buzz steht im Vordergrund. Dahinter befindet sich ein betoniertes Gebäude mit einer Metalltür.
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Rheinfelden setzt auf den ID. Buzz – Unterwegs für sauberes Wasser

Die Wasserversorgung Rheinfelden (AG) hat seit Anfang Jahr den vollelektrischen ID. Buzz von Volkswagen Nutzfahrzeuge im Einsatz. Wir haben Brunnenmeister Josef Grasser, der seit 30 Jahren für das Trinkwasser der Stadt verantwortlich ist, einen Tag lang begleitet.

Text und Fotos Dominique Zahnd

Die Morgensonne blinzelt durch die Baumkronen, als Josef Grasser mit seinem weiss- und goldfarbenen ID. Buzz auf einen Waldweg abbiegt. Nach zehn Minuten hält er vor einem unscheinbaren Betonklotz – einem der Reservoirs der Stadt. Dieses fasst 2,5 Millionen Liter Wasser, ein weiteres gar 4 Millionen Liter.

Der Brunnenmeister steigt aus und lässt die Türe fast geräuschfrei zufallen. Mit dem ID. Buzz, der seit Anfang 2025 sein Arbeitsfahrzeug ist, war er schnell vertraut. «Das Auto hat Power, ist angenehm zu fahren und für die Grösse erstaunlich handlich,» sagt Josef Grasser. Mit einer Länge von 4,71 Metern und dem kleinen Wendekreis von elf Metern lässt sich der Bus auch komfortabel durch die enge Altstadt von Rheinfelden navigieren.

Viel Platz im ID. Buzz

Eine Person in orangefarbener Arbeitskleidung bedient auf einer Strasse ein langes Werkzeug. Hinter ihr steht ein gold-weisser  VW ID. Buzz mit geöffnetem Kofferraum, in dem verschiedene Arbeitsmaterialien und Geräte sichtbar sind.

Die Geräumigkeit schätzt der Brunnenmeister ebenfalls, vor allem im Heck. Hier ist alles griffbereit: Besen, Giesskanne, Hammer, Schraubschlüssel und Schläuche – ordentlich aufgerollt, aufgehängt oder verstaut in Schubladen und Fächern. Für den Kontrollgang im Reservoir braucht er allerdings nur einen Schlüssel und die App auf seinem Smartphone.

Im Innern herrscht mit 15 Grad stets eine angenehme Temperatur. Das Reservoir läuft autonom, doch wöchentliche Routine-Checks und Funktionskontrollen sind Pflicht. Der Wasserwerke-Angestellte hakt in seinem Handy Punkt für Punkt ab. Er prüft unter anderem Druck, Temperatur, Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit.

 

Nächster Stopp ist ein Hügel mitten im Wald, der einen Hauch von Herr-der-Ringe-Feeling versprüht. Hinter einer Metalltür rauscht Wasser durch den Felsen. Der Brunnenmeister läuft einen engen, dunklen Gang entlang und leuchtet mit seiner Taschenlampe auf den vorbeifliessenden Strom – auch hier sieht alles gut aus.

Trinkwasser aus dem Rhein

Eine Person in orangefarbener Arbeitskleidung reinigt mit einer langen Bürste ein Steintrog-Brunnenbecken. Im Hintergrund steht ein gold-weisser VW ID. Buzz der Stadt Rheinfelden mit offenem Kofferraum und der Aufschrift ‚Laut ist out! Rheinfelden ist elektrisch mobil‘.

In Rheinfelden wohnen fast 14 000 Menschen. Sie alle profitieren von der herausragenden Wasserqualität. «Wir beziehen unser Trinkwasser direkt vom Rhein. Es fliesst durch ein Kiesbett – wir müssen es nicht einmal filtern oder mit UV bestrahlen», sagt Grasser stolz. «Nur 30 Prozent der Gemeinden in der Schweiz haben so gute Voraussetzungen.»

Mit einem leisen Surren setzt sich der ID. Buzz wieder in Bewegung. Vorbei an einem der Wahrzeichen der Stadt, dem Feldschlösschen, wo Bier produziert und Mineralwasser abgefüllt wird. Die Reifen kommen knirschend bei einem öffentlichen Brunnen zum Stehen. Er lässt das Wasser ab und fängt mit dem Schrubben an. Am Schluss wird alles mit einer Giesskanne abgespritzt. «Oft baden Hunde darin. Zu meinem Job gehört es, die insgesamt 27 Brunnen sauber zu halten.»

Energiestadt elektrifiziert Flotte

Rheinfelden ist stolz auf seine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit. 2022 erhielt die Gemeinde das Label «Energiestadt Gold» – die höchste europäische Auszeichnung für kommunale Energiepolitik. Teil der Nachhaltigkeitsstrategie ist auch, die Gemeindeflotte nach und nach auf Elektromobilität umzustellen. Die Wasserversorgung fährt seit Anfang dieses Jahres elektrisch.

Wenn der auffällig folierte, weiss-goldene ID. Buzz durch die Stadt rollt, zieht er die Blicke auf sich. Auch jetzt bleiben Passanten stehen, als der E-Bulli bei einer Baustelle stoppt. Josef Grasser schnappt sich einen grossen Schraubenschlüssel und überprüft den Druck eines Hydranten. 420 gibt es davon in der Aargauer Gemeinde, und im Boden liegen rund 60 Kilometer Wasserleitungen. «Die meisten Notfälle sind Leitungsbrüche. Da kann schon mal eine halbe Strasse weggespült werden», sagt der Brunnenmeister. In solchen Fällen ist Grasser nicht allein unterwegs – manchmal rücken bis zu drei Mitarbeitende gleichzeitig aus.

Seitliche Fahrzeugansicht mit dem Aufdruck ‚Laut ist out! Rheinfelden ist elektrisch mobil‘ sowie dem Logo der Energiestadt.
Eine Person in orangefarbener Arbeitskleidung füllt eine gelbe Giesskanne an einem historischen Brunnen. Daneben steht ein gold-weisser VW ID. Buzz mit der Aufschrift ‚Ich bin geladen – Rheinfelden ist elektrisch mobil‘

Er verstaut den schweren Schlüssel wieder im Heck. Bei der Fahrt zurück ins Depot schwärmt Josef Grasser von der Rekuperation, weil «der Bus so durchs Bremsen wieder Energie in den Akku füllt». Geladen wird der ID. Buzz von Volkswagen Nutzfahrzeuge lediglich zweimal in der Woche – jeweils nach rund 300 Kilometern Fahrt. Das reicht dank der WLTP-Reichweite von rund 400 Kilometern problemlos.

Nach der Ankunft wirft er einen letzten, kontrollierenden Blick in den Innenraum des Elektrobullis. Grasser arbeitet seit 30 Jahren für die Wasserwerke. Er sagt: «Rheinfelden verbindet Tradition mit Zukunft. Die Stadt geht mit der Zeit, wie jetzt mit den klimafreundlichen Autos – und das gefällt mir.»