Technologie

Fit fürs Gelände

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Fit fürs Gelände

18. August 2018

Baustellentauglich sind sie alle. Aber wo liegen die Grenzen der mit Allradantrieb ausgestatteten Crafter, Caddy, T6 Transporter und Amarok? An den 4MOTION TestDays von Volkswagen Nutzfahrzeuge konnten das Firmeninhaber, Flottenverantwortliche und Handwerker aus der ganzen Schweiz selber herausfinden.

Arbeitstiere in Extremsituationen

Motoren dröhnen, Staub wirbelt durch die Luft – die Allradmodelle von VW Nutzfahrzeuge bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gelände des Jura-Cement-Steinbruchs in Veltheim (AG). Am Steuer sitzen Mitarbeiter oder Chefs aus Handwerks- und Baubetrieben, die die Chance nutzen, an den 4MOTION TestDays ihre Arbeitstiere in Extremsituationen zu erleben.

Vom Vorzeige-Allradler aus dem Sortiment, dem Amarok, erwartet man modellbedingt Höchstleistungen in anspruchsvollem Terrain. Der Pick-up ist kraftvoll, robust und wie dafür gemacht, Hindernisse zu bezwingen. Aber wie sieht es mit seinen Nutzfahrzeug-Kollegen aus? Der Praxistest wird offenbaren, ob sich auch mit Caddy, Crafter und T6 Transporter die Offroad-Herausforderungen meistern lassen.

Zeitlupentempo

Doch bevor die bunt zusammengewürfelte Gruppe im Sandkasten für Erwachsene spielen darf, muss sie ein wenig Theorie büffeln. Diese bringt ihnen Instruktor Daniel Menzi näher. Auf die Frage etwa, welche Geschwindigkeit sie auf der Strasse als «langsam» empfinden würden, einigt sich der Saal schnell: «30 km/h». Darauf entgegnet der Instruktor: «Im Gelände liegt die empfohlene Höchstgeschwindigkeit bei einem Zehntel, also drei Kilometern pro Stunde.»

«Im Gelände liegt die empfohlene Höchstgeschwindigkeit bei 3 km/h.»

Daniel Menzi

Sicherheit geht vor

Der Steinbruch steht in vollem Betrieb, als die VW Karawane eintrifft. Für den späteren Verlauf des Morgens ist eine Sprengung angekündigt. Deswegen sind die Sicherheitsvorkehrungen besonders streng: Keiner darf sein Auto ohne Genehmigung des Instruktors verlassen. Das Tragen von Schutzweste und Helm ist Pflicht.

Gruppe 1 biegt ab auf die Schotterpiste, vorbei an den Schaufeln haushoher Bagger. Jedes Fahrzeug ist via Funk mit Offroad-Experte Daniel Menzi verbunden. Dieser versorgt seine Schützlinge konstant mit Tipps, wie etwa: «so langsam wie möglich, so schnell wie nötig». Er führt die Kolonne an und zeigt jeweils vor, wie man sicher Steilhänge emporkraxelt, Wasserlöcher bezwingt oder Böschungen kontrolliert hinunterfährt.

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Verlass auf den Allradantrieb

Doch ob Steigung oder Schräglage – keines der Allrad-Nutzfahrzeuge lässt sich auf der Tour de Force vom Weg abbringen. Sobald ein Rad durchzudrehen droht, greifen ABS sowie ASR und ESP regulierend ein und sorgen für genügend Traktion. Der 4MOTION-Antrieb verteilt auf dem losen Untergrund die Antriebskräfte in Sekundenbruchteilen auf die beiden Achsen. Grenzen kennt der intelligente Allradantrieb offenbar keine.

Instruktor Riccardo Pfister lässt seine Gruppe mit ihren VW Crafter einen steilen Hügel erklimmen und demonstriert dabei die Berganfahrhilfe: Erst fahren die Teilnehmer mit Schwung hoch, um in der Mitte der Steigung anzuhalten. Sobald dann die Bremse gelöst wird, hält das Fahrzeug für circa zwei Sekunden die Position, bevor es der Hangabtriebskraft nachgibt. «Dadurch kommen wir besser hoch, ohne Handbremse und Kupplung zu sehr zu beanspruchen», sagt Pfister. Und der permanente 4MOTION-Antrieb sorgt dafür, dass der Crafter in der fast hundertprozentigen Steigung wieder problemlos anfährt.

«Die eingebaute Technik hilft einem enorm im Gelände. Man hat den Eindruck, die Autos machen alles von selbst – und man fühlt sich sicher dabei.»

Riccardo Pfister

Bremst automatisch

Danach geht’s zurück ins Tal – und zwar vor- als auch rückwärts. Langsam die Bremse lösen, und schon lässt die Bergabfahrhilfe den Wagen vollautomatisch im Schritttempo runterrollen – selber bremsen ist dabei nicht notwendig. Kaspar Thommen – ein Sanitär aus Titterten (BL) und ehemaliger Militärmotorfahrer – staunt und sagt: «Der Allradantrieb und die Assistenzsysteme überzeugen restlos.» Mike Merki, ein Elektromonteur aus Oberrohrdorf (AG), doppelt nach: «Die eingebaute Technik hilft einem enorm im Gelände. Man hat den Eindruck, die Autos machen alles von selbst – und man fühlt sich sicher dabei.»

33 Jahre Allrad

Seine Premiere in einem Nutzfahrzeug von Volkswagen hatte der Allradantrieb 1985 im T3. Unter dem Namen Syncro verteilte er im VW Bus der dritten Generation die Antriebskraft über eine Visco-Kupplung auf alle vier Räder. 2003, mit der Einführung des T5, wird aus Syncro 4MOTION, und seither kommt eine Allradkupplung mit Lamellen zum Einsatz.

Während der Allradantrieb früher der T-Baureihe vorbehalten war, steht er unterdessen der ganzen Modellpalette von VW Nutzfahrzeuge zur Verfügung, also auch für Caddy, Amarok und Crafter. Und in allen Modellvariationen ist der 4MOTION-Antrieb sogar mit einem DSG- oder Automatikgetriebe kombinierbar.

Da erstaunt es nicht, dass der Anteil allradgetriebener Nutzfahrzeuge stetig steigt: Bei der T-Reihe beträgt er inzwischen über 50 Prozent.

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